Soll Adolf Englert Ehrenbürger von Dammbach werden?
Auch nach der Sitzung am 19. 1. 2018 gab es einen nichtöffentlichen Teil. Wie zu hören ist, sollte darüber beraten und beschlossen werden, ob der ausgeschiedene Gemeinderat Adolf Englert wegen seiner Verdienste zum Ehrenbürger von Dammbach ernannt werden soll.
Unstreitig hat er vieles gemacht bzw. in die Wege geleitet. Wenn man aber die Taten eines Menschen beurteilen will, muss man auch nach seinen Motiven fragen: Hat er etwas gemacht, weil er selbstlos dem Gemeinwohl dienen wollte, weil er das schlichtweg gerne macht (basteln, nähen, gestalten), weil er dadurch jemand anderen ärgern kann (siehe den verscherbelten Gemeindepfad) oder weil er sich dadurch Vorteile erwartet (z.B. den Vorteil, bei der Auferstehung der Toten dereinst auf der richtigen Seite zu stehen).
Ein Präsent für den ausscheidenden Gemeinderat
Aber unabhängig davon, wie man zu den Taten von Adolf Englert steht: man muss ihn offiziell verabschieden und braucht da anstandshalber auch ein Präsent. Wie allseits bekannt muss Dammbach an allen Ecken und Enden sparen, selbst auf Kosten von Schulkindern (Siehe hier). Da könnten sich die ehemaligen Gemeinderats-Kollegen denken: Schön wäre es, wenn das Präsent zwar dem Geehrten Freude macht, die Gemeinde aber nichts kostet. Es könnte also zu Beginn einer der nächsten Gemeinderatssitzungen dem Adolf Englert ein Ehrenbürgerbrief überreicht werden. Anschließend trägt der Bürgermeister die schon im Jahr 2016 geschriebene Laudatio und danach noch ein selbstverfasstes Lobgedicht (… Lange schallts in Dammbach noch, Adolf Englert lebe hoch) vor. Dabei ist ein Redakteur des Main-Echo, der einen schönen Artikel verfasst, dann noch ein Ständchen, etwas Schampus und das war es.
Auch ein Ehrenbürger kann viel Geld kosten
Aber aufgepasst, liebe Gemeinderäte! Ihr wisst, Bürgermeister Bauer ist immer für eine Überraschung gut. Und ihr versteht dann erst im Nachhinein, was ihr beschlossen habt. Fragt also genau nach, was mit der Ehrenbürgerwürde für Rechte bzw Kosten verbunden sein sollen: Eine Sandsteintafel am neuen Rathaus mit dem Namen des Geehrten und einer Aufzählung seiner Werke (nicht ganz billig) oder gar ein Ehrengrab mit ewigem Ruherecht auf dem Wintersbacher Friedhof, das dann auf ewig vom Bauhof gepflegt werden muss. Letzteres bedeutet nicht nur entgangene Einnahmen, sondern es käme auf Dauer sehr viel teurer als der größte denkbare Fresskorb.
Alternative: der Adolf-Englert-Weg
Wenn man die oben verlinkte laudatio auf Adolf Englert liest, kommt einem noch eine andere mögliche Ehrung in den Sinn. Dort steht nämlich: „Es war nur mit Deiner maßgeblichen Hilfe …. überhaupt erst möglich, den ersten Abschnitt unseres Weges durch das Dammbachtal mit dem Radweg vom Neuhammer bis zur Hofgasse zu verwirklichen.“ (Siehe auch „Der nutzloseste Radweg der Welt“) Man könnte diesen Weg doch einfach „Adolf-Englert-Weg“ nennen: das kostet wenig und macht dem Geehrten sicher viel Freude. Und: der Weg muss sowieso gepflegt werden. Im Gegensatz zu einem Ehrengrab entstehen da keine zusätzlichen Kosten.