Am 9. Januar 2019 hielt der CSU Ortsverband seine Jahreshauptversammlung ab und guckte dabei auch einen Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020 aus. Das Protokoll spricht von einer „einhellig zu spürenden Aufbruchstimmung“ und einem „Beisammensein voller Harmonie und Zuversicht“. Kein Wunder auch, lässt man doch die Ära Roland Bauer endlich hinter sich.

Für Streit und Ärger sorgte allerdings besagter Roland Bauer unmittelbar danach. Das Main-Echo schreibt: Dass ein Kandidat der UWG den Sprung ins Rathaus schafft, kann er sich nicht vorstellen. Bauer: „Man kann nicht 30 Jahre lang Verhinderungspartei sein und dann den Bürgermeister stellen.“ (ME 25. 1. 2019)

Mit feiner Ironie spielt er darauf an, dass die UWG bei der Abstimmung über die Entwidmung des Gemeindepfades eine Niederlage des Bürgermeisters verhindert hat. Eigentlich wollte sie gegen den Vorschlag des Bürgermeisters stimmen. Dann sind aber 2 Räte der UWG der Sitzung ferngeblieben  und dann hat es ganz knapp für Bürgermeister Bauer gereicht. Vielleicht war es ja Dankbarkeit von BB für dieses Fernbleiben, dass er den Antrag auf 20.000 € Unterstützung für den Dorfladen geräuschlos in einer Geheimsitzung durchgewunken hat.

Die UWG hat nichts verhindert

Ansonsten hat die UWG nach meiner Erinnerung nichts verhindert: Nicht die sinnlose Radstraße, die rechtswidrige Veräußerung des Gemeindepfades, die merkwürdigen Podeste am Oberschnorrhof, das teure neue Rathaus und auch nicht sinnlose Prozesse wie den um die verweigerte Schülerbeförderung oder um das Maibaumfest. Bei dem Hin und Her um ein Vorkaufsrecht für einen Wiesenweg am Dammbach hat die UWG sogar aktiv mitgemacht. Dass das Bashing der UWG trotzdem funktioniert, liegt vor allem an deren völlig fehlenden Offentlichkeitsarbeit. Die macht man heute nicht mit Einladungen zu öffentlichen Fraktionssitzungen, sondern durch Homepage und Facebook. Beidemal hat die UWG zwar eine Seite, aber praktisch ohne aktuellen Inhalt. Liebe UWG: auf einem groben Klotz gehört ein grober Keil. Spätestens am Wochenende hätte es eine deftige Reaktion auf die Anwürfe von Bürgermeister Bauer geben müssen.  Und dann sagt man noch allen Freunden und Bekannten: „schaut mal auf unsere Seite, da haben wir es ihm mal richtig gegeben. Und einen kritischen Beitrag zu BB und seiner Politik gibt es regelmäßig zu jeder Gemeinderatssitzung auf unserer Seite.“ Ich bin sicher, die UWG-Seite wird genauso häufig besucht wie diese Seite. Sonst aber gilt das lateinische Sprichwort „Qui tacet, consentire videtur“ (Wer schweigt, scheint zuzustimmen).

Dass die Bürgermeisterfraktion auch keine aktuelle Homepage hat, ist kein Argument. Sie hat mit Bürgermeister Bauer einen immer wieder zu hörenden Lautsprecher, der die Themen setzen kann.
Ergänzung 10. 2. 2019: Es gibt eine Homepage der CSU / FWG. Sie ist noch trostloser als die der UWG. 

Ergänzung 21. 2. 2019: Eine Sache wurde vom Gemeinderat doch verhindert: die e-bike Ladestation in Dammbach. Das war aber nicht alleine die UWG-Fraktion.

Bürgermeisterkandidat der UWG

„Die UWG ist immer noch im Auswahlverfahren“ sagte deren Vorsitzende dem Main-Echo. Ich möchte jetzt nicht die einzelnen Mitglieder der UWG-Fraktion durchgehen und deren Eignung für das Bürgermeisteramt diskutieren. Aber einen Vorschlag machen: Wie wäre es, wenn die UWG den Patrick Spielmann fragt, ob der kandidieren möchte. Wenn ja, dann würde er von ihr auch als unabhängiger Kandidat unterstützt. Patrick Spielmann hat kommunalpolitische Erfahrung, er hat sich verdient gemacht als Internetpate und er hat sich von Bürgermeister Bauer rechtzeitig abgesetzt durch seinen Austritt aus der Bürgermeisterfraktion und die gegebene Begründung. Damit gäbe es dann bei der nächsten Wahl zwei aussichtsreiche Kandidaten.

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