Nachlese Landtagswahl 2018
Die Landtagswahl 2018 ist schon wieder einige Wochen her, Zeit also für einige Bemerkungen aus Dammbacher Sicht. Wie schon bei der letzten Bundestagswahl war Dammbach in den beiden Aschaffenburger Wahlkreisen der Ort mit dem höchsten Stimmenanteil der AfD. Zweitstärkste Partei ist die AfD in Dammbach geworden, mit deutlichem Abstand vor den freien Wählern.
Das Main-Echo beschreibt die Reaktion von Dammbachs Bürgermeister so: „Bürgermeister Roland Bauer (CSU) führt dies auf ´Protestwähler´zurück: Gerade Dammbach habe viele Asylbewerber aufnehmen müssen.“ Es ist so wie bei Donald Trump: Manchmal hat er Recht, manchmal lügt er und manchmal versucht er es mit Halbwahrheiten.
Recht hat Bürgermeister Roland Bauer sicher damit, dass viele AfD-Wähler Protestwähler sind. Sie wollen ganz bewusst der herrschenden Partei eines auswischen. Dass gerade in Dammbach so viele die AfD gewählt haben, muss daher auch an der Dammbacher CSU-Politik liegen. Und die macht nun einmal der Bürgermeister Roland Bauer.
Die Behauptung, dass Dammbach überproportional viele Flüchtlinge aufnehmen musste, ist sicher falsch. Allerdings hat Dammbach mehr Flüchtlinge aufgenommen als vergleichbare Orte: Lt Main-Echo vom 6. 1. 2015 waren in Dammbach 64 Flüchtlinge untergebracht, in Heimbuchenthal 39 und in Mespelbrunn 31. Allerdings war das kein brutaler oder willkürlicher Zwang, den der Landkreis da ausgeübt hat. Dammbach hat vielmehr laut „Hier“ gerufen, als gegen sehr gutes Geld Flüchtlingsunterkünfte gesucht wurden. So war – nach meiner Erinnerung mit Zustimmung des Gemeinderates – die ehemalige Jugendherberge von Dammbacher Bürgern zu einer Flüchtlingsunterkunft ausgebaut worden. Und für den Gasthof Ferschenmühle waren Flüchtlinge wohl auch wesentlich lukrativer als selbst zahlende Urlauber.