April 2018
(7. April 2018) In eigener Sache: Seit gestern Abend läuft ein ziemlich primitiver Angriff auf diese Seite: Über 4000 mal wurde die Seite aufgerufen und dann wieder geschlossen. Wahrscheinliches Motiv des Aktivisten: Die Seite bei Google von der ersten Seite weiter nach hinten zu drücken. Liebe Leute: Google ist inzwischen so intelligent, die merken das und reagieren gar nicht. Und merklich verlangsamt wird die Seite dadurch auch nicht. Am Montag bekomme ich von meinem Provider die ip-Adresse des Störers. Dann werden wir mal weitersehen. Die Frage ist natürlich: wieso kommt die Aktion gerade jetzt? War vielleicht schon etwas mit dem Eigenheimzulage ausgemauschelt und ich habe durch meinen Beitrag gestört? Oder hat jemand gerade ziemlich Langeweile?
März 2018
Maibaumfest: Urteil veröffentlicht
Mittlerweile hat das VG Würzburg die ausführliche Begründung zu dem Urteil vom Februar 2018 veröffentlicht. In dem Urteil war festgestellt worden, dass die Genehmigung des Maibaumfestes durch die Gemeinde Dammbach im Jahr 2017 rechtswidrig war (Siehe den Beitrag zum Maibaumfest). Hier kann der ausführliche Urteilstext aufgerufen / heruntergeladen werden. Wichtig ist über den abgeurteilten Streitfall hinaus der Hinweis des Gerichts, dass die Zusage des Bürgermeisters in diesem Fall nur dann rechtswirksam wäre, wenn sie schriftlich gegeben wurde. Zur Erinnerung: Bürgermeister Roland Bauer hatte dem klagenden Nachbarn zugesagt, dass in dem Feuerwehrhaus / Gemeindezentrum keine lautstarken Veranstaltungen stattfinden. Ob er sich an eine solche mündliche Zusage hält, ist aber nicht nur eine Frage des Rechts, sondern auch eine Frage des Anstandes. An letzterem fehlt es halt. Außerdem ist die Frage, ob Bürgermeister Roland Bauer von Anfang an gewusst hat, dass sein Versprechen rechtlich unwirksam ist. Dann hätte einen Mitbürger bewusst und vorsätzlich hereingelegt. Die Lehre aus alledem kann nur sein: keine mündlichen Vereinbarungen mit Bürgermeister Roland Bauer, nur schriftliche. Und in wichtigen Sachen einen Anwalt einschalten.
Dammbach darf nicht (aus)sterben
Unter diesem Motto beschloss der Gemeinderat einstimmig ein Programm, durch das einerseits Baulücken geschlossen und heruntergekommene, leerstehende Häuser saniert werden sollen. Andererseits soll der Zuzug von Familien mit Kindern gefördert werden. Wie das genau geschehen soll, steht in den Gemeinderatsprotokollen vom Dezember 2017 und März 2018. Die Regeln ist: alles oder nichts. Eine Familie muss mindestens 100.000,- € investieren (Kauf + Renovierung), darunter gibt es nichts. Investiert sie mehr, bekommt sie 10.000 €. Dazu kommen noch 2.500 € für jedes Kind unter 18 Jahren.
Das oben beschriebene Ziel (Sanieren und Lückenschließen im Ortsbereich, Zuzug fördern) mag ja sinnvoll sein. Aber dann werden auch noch folgende Zusatzwünsche einstimmig beschlossen: ein Neubezug (ohne Sanierung) soll ebenfalls förderfähig sein und (nur im Protokoll von 12/17) neben der Eigennutzung soll auch Fremdnutzung möglich sein. Dadurch muss dann praktisch jeder Hauskauf und jede größere Sanierung bezuschusst werden. Hat vielleicht mal jemand nachgerechnet, welche Beträge da in den letzten Jahren auf die Gemeinde zugekommen wären? Zumindest die Verkäufe sind ja im Rathaus bekannt.
Nicht im Protokoll (warum eigentlich nicht?), aber in der Zeitung (Main-Echo 19.3.18) stand eine wichtige Zusatzinformation: der Rat will über die Förderung in jedem Einzelfall abstimmen. Wahrscheinlich in geheimer Sitzung, um ungestört mauscheln zu können. Liebe Gemeinderäte: Das wird nichts! Eine Gemeinde ist nicht ein privater Wohltätigkeitsverein, der nach Lust, Laune und Beziehungen oder Wohlverhalten den einen mit Wohltaten versorgt, den anderen aber nicht. Nichts da mit friends and family! Auch nichts mit Dammbacher Spessartrecht! Da muss es transparente Regeln geben und Gleichbehandlung. 17 500 € für eine 5-köpfige Familie sind eine Menge Geld. Dafür lohnt sich ein Prozess. Die Erfolgsquote der Gemeinde bei Prozessen ist ja bekannt.
Wer sich schon länger mit den Dammbacher Finanzen befasst, erinnert sich noch an die Haushaltsbera-tungen von 2017. Dammbach hatte (und hat wohl auch heute noch) die höchste Pro-Kopf-Verschuldung im Landkreis und verordnete sich eine Haushaltssperre. Nur unabweisbar notwendige Ausgaben sollten getätigt werden. Selbst die gesetzlich zustehende Schülerbeförderung mussten sich die Eltern eines Sechsjährigen vor Gericht erstreiten. (Siehe: Die verweigerte Schülerbeförderung). Ein Jahr später ist alles anders: 2018 ist Landtagswahl in Bayern und an die Gemeinden werden vom Finanzministerium eifrig Wahlgeschenke verteilt. Dammbach fühlt sich wieder reich und der Gemeinderat beschließt einstimmig Ausgaben für die nächsten Jahre, die er sich dann wahrscheinlich nicht mehr leisten kann. Dann ist nämlich keine Landtagswahl!
Und noch ein Aspekt: Dammbach ist ein gut 4 km langes Straßendorf. Billige und sanierungsbedürftige alte Häuser stehen i.d.R. unmittelbar an der vielbefahrenen Durchgangsstraße (Autobahnzubringer zur A3). Der Gemeinderat hat sich schon mehrfach mit dem „krankmachenden Straßenlärm“ beschäftigt, der angeblich sogar Risse im Mauerwerk verursacht und die Gläser in den Schränken zum Klingen bringt. Es wurden Vorschläge gemacht wie Plakataktionen, Tempo 30 für Lkw, Nachtfahrverbot für Lkw oder gar komplette Sperrung für den Lkw-Durchgangsverkehr. Alles erfolglos. Ist es wirklich vertretbar, auswärtige nichtsahnende Familien in solche Gebäude zu locken? Vielleicht sollte man in manchen Fällen eher über eine Abrissprämie nachdenken, um dann zurückgesetzt und lärmabweisend neu zu bauen.
Gerade gesehen: Die ersten Immobilienportale im Internet werben bereits mit einer Eigenheimzulage durch die Gemeinde Dammbach in Höhe von bis zu 17,5 %.
Die Bürgermeisterdämmerung nimmt Fahrt auf
Die Fraktion des Bürgermeisters im Gemeinderat ist geschrumpft. Gemeinderat Patrick Spielmann ist ausgetreten. Seinen Austritt begründet er lt. Main-Echo vom 2. 3. 2018 u.a. damit, dass er den Eindruck habe, „dass Roland Bauer sich seine Zustimmung zu Beschlüssen mit Halbwahrheiten erschlichen habe.“
In dem Artikel weist Bürgermeister Roland Bauer die Vorwürfe von sich und fordert konkrete Beispiele. Lieber Bürgermeister Bauer! Sie lesen doch regelmäßig diese Seite. Da finden Sie doch massenhaft solche konkrete Beispiele dafür, wie Sie mit Un- und Halbwahrheiten arbeiten. Denken Sie doch nur mal an das Vorkaufsrecht wegen Hochwasserschutz. Oder an Ihre Aussagen bei den Abstimmungen über Veräußerung und Entwidmung des Gemeindepfades oder im Vorfeld des Radwegebaues. Wenn ich Finanzbeamter wäre, würde ich mit großem Interesse und Engagement nachschauen, wie es mit Unwahrheiten und Halbwahrheiten in der Steuerbuchhaltung des Waldhotels Heppe steht. („Einmal gelogen, ….“)
Im vorigen Jahr hat Bürgermeister Roland Bauer noch darüber spekuliert, ob er sich vielleicht noch ein weiteres Mal zum Bürgermeister wählen lässt. Damit wird es sicher nichts mehr. Im Gegenteil: hinter vorgehaltener Hand mehren sich die Stimmen, die seinen Rücktritt fordern. Und für mögliche Nachfolgekandidaten gilt: sie müssen sich rechtzeitig von Bürgermeister Bauer distanzieren und damit glaubhaft machen, dass sie als Bürgermeister einmal anders handeln werden. Nicht: Bis zum bitteren Ende in Treue fest verbunden.
Die echten und die falschen Fakten (Dammbacher Spessartrecht)
Am 12. März 2018 hat die CSU/FWG-Fraktion zu einer öffentlichen Fraktionssitzung eingeladen. Die Bürger sollten sich „aus erster Hand über die echten Fakten der Gemeindepolitik“ informieren. Anscheinend verbreitet jemand aus zweiter Hand falsche Fakten. Ich fühle mich mit meiner Seite auf jeden Fall nicht angesprochen. Wenn ich irgendwelche Fakten verbreite, dann kann ich die i.d.R. mit Zitaten aus Gemeinderatsprotokollen oder Zeitungsartikeln belegen.
Als ich im Main-Echo das Zitat von Gemeinderat Patrick Spielmann gelesen habe, „dass Roland Bauer sich seine Zustimmung zu Beschlüssen mit Halbwahrheiten erschlichen habe“, ist mir aber eine Idee gekommen: Da gab es doch früher in Miltenberg den singenden Wirt Julian Berg. Mit seinem Gesang lockte er viele Gäste in seine Heimatstadt und natürlich auch in sein Gasthaus. Solch eine Werbung könnte doch auch Dammbach gebrauchen. Mein Vorschlag: Warum wirbt Dammbach nicht mit dem Slogan „Das Dorf mit dem lügenden Bürgermeister“? Das ist doch viel prägnanter als die heutige Bezeichnung „unser charmantes Dammbach“. Einige mögen jetzt einwenden, er lügt doch nicht immer, sondern nur manchmal. Stimmt, aber der singende Wirt hat ja auch nicht immer gesungen. Andere werden sagen, man müsse mehr differenzieren: Manchmal verwendet er ja nur Halbwahrheiten, keine richtigen Lügen. Und manchmal lässt er auch nur wichtige Informationen weg. Das erweckt beim Gegenüber zwar falsche Vorstellungen, ist aber ebenfalls nicht direkt gelogen. Alles richtig, aber in der Werbung muss man übertreiben, wenn man Erfolg haben will. Außerdem glaubt niemand zu 100 %, was in der Werbung steht. Aber von einem wahren Kern geht man natürlich aus.
Zurück zu dem Werbekonzept für Dammbach: Für Gruppen, die gut zu Fuß sind, könnte Bürgermeister Bauer eine Führung anbieten vom Radweg über den verscherbelten Gemeindepfad bis zum Gemeindezentrum mit Feuerwehrhaus. An markanten Stationen hält er dann jeweils einen Vortrag über die Kunst des Lügens in der Kommunalpolitik. Ganze Stadtverwaltungen könnten diese Führung als Höhepunkt ihres Personalausfluges buchen oder aber als Fortbildung. Und Gruppen, die nicht so gut zu Fuß sind, treffen sich im neuen Gemeindezentrum. Wie einst Kapitän Blaubär erzählt Bürgermeister Bauer dann von seinen Lügenabenteuern und die Zuhörer werden vom Personal des Dorfladens aufs beste mit Kaffee, Kuchen oder Wurstweck versorgt. Die Einnahmen gehen selbstverständlich jeweils an die Gemeindekasse. Alle Nachbargemeinden werden neidisch sein.
Februar 2018
Und wieder ein Prozess verloren!
Zum Thema Maibaumfest fand am 21. 2. 2018 um 10 Uhr eine Verhandlung vor dem VG Würzburg statt. Unter der Überschrift „In den Mai feiern nur mit Lärmprognose“ berichtete das Main-Echo ausführlich (zum Artikel). Am darauffolgenden Tag wurde das Urteil verkündet: Die Genehmigung für das Fest war rechtswidrig; die beklagte Gemeinde trägt die Kosten des Verfahrens. Was mir aufgefallen ist: die unstreitige Zusage von Bürgermeister Roland Bauer, dass es keine Veranstaltungen wie das Maibaumfest geben werde (hier ausführlich beschrieben), spielt offensichtlich keine Rolle.
Es ist immer wieder das gleiche: Bürgermeister Roland Bauer geht ohne Rücksicht auf Recht und Gerechtigkeit gegen seine Bürgern vor. Dann kommen die Angelegenheiten vor Gericht und dort gilt nicht mehr das von ihm praktizierte Dammbacher Spessartrecht. Dort verliert er krachend.
Vielleicht sollte ihm mal jemand den Tipp geben: es gibt auch den Rücktritt. Wenn ein Bürgermeister seine Bürger als Gegner ansieht, die man schikanieren kann, denen man zustehende Leistungen verweigert und bei denen man gegebene Zusagen nicht einhalten muss, dann hat er den falschen Beruf. Und nicht nur mit den Bürgern legt er sich an, auch mit einem großen Teil des Gemeinderates.
Bürgermeister Bauer unter Druck: da macht man Fehler!
Mit den Worten „Du bist halt ein Emotionsbrötchen“ soll Martin Schulz (Mann mit Haaren im Gesicht) die Entschuldigung von Sigmar Gabriel angenommen haben. Als ebensolches outete sich auch Bürgermeister Roland Bauer, als er in die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung vom 22. 2. 2018 folgendes hineinschrieb:
TOP 9
Verletzung der Verschwiegenheitspflicht durch ein Mitglied des Gemeinderates, welches prompt vertrauliche Informationen an einen Dammbacher Bürger weitergegeben hat.
Dieser hat in unwürdiger Weise mit völlig aus der Luft gegriffenen Mutmaßungen eine Person herabgewürdigt, die in den vergangenen 20 Jahren im Ehrenamt mehr für seine Heimatgemeinde getan hat, als sonst jemand. Dies hat maßgeblich dazu beigetragen, dass zu meinem größten Bedauern die Ehrenbürgerwürde nicht angenommen wird.“
Was zum Thema Ehrenbürger geschrieben worden ist, lässt sich weiter unten (Januar 2018) nachlesen.
Was Bürgermeister Bauer in seinen Emotionen nicht bedachte: Er machte neugierig darauf, wer da wie herabgewürdigt wurde. Die Anzahl der Klicks auf meine Seite stieg deutlich und kurze Zeit später wussten wohl alle interessierten Dammbacher Bescheid: es ging um den zurückgetretenen Gemeinderat Adolf Englert. Auch das Main-Echo wurde aufmerksam. Am 21. 2. 2018 erschien ein ausführlicher Artikel (zum Artikel), in dem auch diese Seite explizit genannt wurde. Ergebnis: Sie verzeichnete die größte Besucherzahl seit der Gründung vor gut 3 Monaten. Mehrere hundert Besucher aus Stadt und Landkreis Aschaffenburg brachten den Server an seine Grenzen.
In dem Zeitungsartikel behauptet Bürgermeister Roland Bauer, „dass Details aus nicht-öffentlicher Sitzung in die Öffentlichkeit getragen wurden“. Das ist falsch! Ich habe einige Tage vor der Sitzung Informationen über die Tagesordnung bekommen, das ist alles. Details aus der Sitzung selber habe ich weder erhalten noch auf dieser Seite irgendwo beschrieben.
Zum Thema Geheime Sitzung bzw. Geheimhaltungspflicht habe ich einige Informationen auf einer extra Seite zusammengestellt. zum Beitrag
Der Beitrag über das Maibaumfest in Dambach ist endlich fertiggestellt und veröffentlicht. Hier kann man auch nachlesen, was Adolf Englert aus der Sicht von Bürgermeister Roland Bauer zur Ehrenbürgerwürde besonders qualifiziert: Bedingungslose Unterstützung auch höchst zweifelhafter Positionen. zum Beitrag
Wann kommt der Biber nach Dammbach? zum Beitrag
Januar 2018
Halbwahrheiten: er kann es nicht lassen
Am 24. 2. 2018 berichtet das Main-Echo über die Sitzung des Gemeinderates zwei Tage vorher. Im Mittelpunkt der Berichterstattung: der Streit um den emotional formulierten Tagesordnungspunkt 9 (siehe unten). Darin schreibt Bürgermeister Roland Bauer: „Dies (der Kommentar auf dieser Seite, nachzulesen im Archiv) hat maßgeblich dazu beigetragen, dass …. die Ehrenbürgerwürde nicht angenommen wird.“ Allerdings hat er lt. dem Main-Echo-Artikel im Gemeinderat etwas anderes erzählt. Dort steht: „Wobei er (Bürgermeister Bauer) allerdings einräumen muss, mit dem wohl unstrittig verdienten Englert keine Beweggründe (für die Ablehnung der Ehrenbürgerwürde) erörtert zu haben.„ Wenn er mit Adolf Englert nicht über die Beweggründe für dessen Ablehnung der Ehrenbürgerwürde gesprochen hat, kann er diese auch nicht kennen. Wenn er sie nicht kennt, kann er nicht behaupten, dass mein Kommentar maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die Ehrenbürgerwürde nicht angenommen wurde.
Wer hat die Nachfolge von Adolf Englert ausgeschlagen?
An die öffentliche Sitzung des Dammbacher Gemeinderates vom 15. 12. 2017 schloss sich mal wieder ein geheimer Teil an. Unter anderem wollte Bürgermeister Bauer darüber informieren, wieviele Personen es ausgeschlagen haben, als Nachfolger von Adolf Englert in den Gemeinderat einzuziehen.
Warum muss diese Frage eigentlich in einer geheimen Sitzung beantwortet werden? Die Wahlergebnisse waren doch veröffentlicht worden. Ausgeschlagen haben: Spielmann Rainer (594 Stimmen), Seus Susanne (564 Stimmen) und Spielmann Stefan (563 Stimmen). Als nächster kam dann Sebastian Knerler mit 535 Stimmen.
Viel wichtiger wäre es doch, die Motive derjenigen zu erfahren, die erst kandidiert haben, jetzt aber das Ehrenamt ausgeschlagen haben (Siehe SPD nach der Bundestagswahl). Ist es Frust darüber, dass man als Gemeinderat immer wieder falsch und unvollständig informiert wird? Oder die Erkenntnis, dass man als Gemeinderat nicht nur 2 bis 3 interessante Stunden in der Sitzung verbringt und dafür noch ein schönes Sitzungsgeld überwiesen bekommt oder in der Zeitung namentlich erwähnt wird. Sondern dass bei einem Gemeinderat auch eigenständiges Denken gefragt ist und die Bereitschaft, sich zu informieren, über Alternativen nachzudenken und letztendlich auch die Verantwortung dafür zu übernehmen, was man mit beschlossen hat. Auf die Beantwortung dieser Frage hat meiner Meinung nach die Öffentlichkeit ein Recht.
Soll Adolf Englert Ehrenbürger von Dammbach werden?
Auch nach der Sitzung am 19. 1. 2018 gab es einen nichtöffentlichen Teil. Wie zu hören ist, sollte darüber beraten und beschlossen werden, ob der ausgeschiedene Gemeinderat Adolf Englert wegen seiner Verdienste zum Ehrenbürger von Dammbach ernannt werden soll.
Unstreitig hat er vieles gemacht bzw. in die Wege geleitet. Wenn man aber die Taten eines Menschen beurteilen will, muss man auch nach seinen Motiven fragen: Hat er etwas gemacht, weil er selbstlos dem Gemeinwohl dienen wollte, weil er das schlichtweg gerne macht (basteln, nähen, gestalten), weil er dadurch jemand anderen ärgern kann (siehe den verscherbelten Gemeindepfad) oder weil er sich dadurch Vorteile erwartet (z.B. den Vorteil, bei der Auferstehung der Toten dereinst auf der richtigen Seite zu stehen).
Aber unabhängig davon, wie man zu den Taten von Adolf Englert steht: man muss ihn offiziell verabschieden und braucht da anstandshalber auch ein Präsent. Wie allseits bekannt muss Dammbach an allen Ecken und Enden sparen, selbst auf Kosten von Schulkindern (Siehe hier). Da könnten sich die ehemaligen Gemeinderats-Kollegen denken: Schön wäre es, wenn das Präsent zwar dem Geehrten Freude macht, die Gemeinde aber nichts kostet. Es könnte also zu Beginn einer der nächsten Gemeinderatssitzungen dem Adolf Englert ein Ehrenbürgerbrief überreicht werden. Anschließend trägt der Bürgermeister die schon im Jahr 2016 geschriebene Laudatio und danach noch ein selbstverfasstes Lobgedicht (… Lange schallts in Dammbach noch, Adolf Englert lebe hoch) vor. Dabei ist ein Redakteur des Main-Echo, der einen schönen Artikel verfasst, dann noch ein Ständchen, etwas Schampus und das war es.
Aber aufgepasst, liebe Gemeinderäte! Ihr wisst, Bürgermeister Bauer ist immer für eine Überraschung gut. Und ihr versteht dann erst im Nachhinein, was ihr beschlossen habt. Fragt also genau nach, was mit der Ehrenbürgerwürde für Rechte bzw Kosten verbunden sein sollen: Eine Sandsteintafel am neuen Rathaus mit dem Namen des Geehrten und einer Aufzählung seiner Werke (nicht ganz billig) oder gar ein Ehrengrab mit ewigem Ruherecht auf dem Wintersbacher Friedhof, das dann auf ewig vom Bauhof gepflegt werden muss. Letzteres bedeutet nicht nur entgangene Einnahmen, sondern es käme auf Dauer sehr viel teurer als der größte denkbare Fresskorb.
Wenn man die oben verlinkte laudatio auf Adolf Englert liest, kommt einem noch eine andere mögliche Ehrung in den Sinn. Dort steht nämlich: „Es war nur mit Deiner maßgeblichen Hilfe …. überhaupt erst möglich, den ersten Abschnitt unseres Weges durch das Dammbachtal mit dem Radweg vom Neuhammer bis zur Hofgasse zu verwirklichen.“ (Siehe auch „Der nutzloseste Radweg der Welt“) Man könnte diesen Weg doch einfach „Adolf-Englert-Weg“ nennen: das kostet wenig und macht dem Geehrten sicher viel Freude. Und: der Weg muss sowieso gepflegt werden. Im Gegensatz zu einem Ehrengrab entstehen da keine zusätzlichen Kosten.
Dezember 2017:
Weihnachtsgrußwort von Bürgermeister Bauer im Main-Echo
Jedes Jahr erscheinen kurz vor den Feiertagen im Main-Echo die Weihnachtsseiten der einzelnen Gemeinden. Die Dammbacher Seite 2017 ist in mehrerer Hinsicht bemerkenswert:
- Wie jedes Jahr bekommt Roland Bauer den Preis für das schwülstigste und kitschigste Grußwort eines Bürgermeisters: die matschige Tomate auf goldfarbenem Holztablett. Leseprobe: Ein Licht erstrahlt in mancher Not, es überdauert Furcht und Tod, es lässt dich hoffen immerzu, es schenkt dir Frieden Glück und Ruh….. P.S. Wenn er den Eltern des kleinen Noah (siehe unten) erklären würde, dass es in den kommenden Jahren von Seiten der Gemeinde keinen Ärger mit der Beförderung zur Schule gibt, hätte er wirklich etwas im Sinne des Weihnachtsfestes zustandegebracht. Dann würde ich die matschige Tomate zurücknehmen.
- Neben einer großen Anzeige des Wald-Hotels Heppe gibt es nur noch eine Anzeige der Fa. Herbeck. Mir scheint, die Dammbacher Gewerbetreibenden sehen es als peinlich und geschäftsschädigend an, mit Bürgermeister Roland Bauer in Verbindung gebracht zu werden und verzichten daher auf Anzeigen.
- Zum Ausgleich hat Bürgermeister Roland Bauer eine Werbeanzeige der Gemeinde Dammbach geschaltet, in der mit seinem Bild für die „charmante Hochspessartgemeinde“ geworben wird. In der Anzeige preist er ein Baugebiet für junge Familien an sowie eine „familienfreundliche Infrastruktur wie Schule, Kindergarten, Ärzte“. Wie es mit der Familienfreundlichkeit in Dammbach bestellt ist, kann man in dem Beitrag über die verweigerte Schülerbeförderung nachlesen. Ansiedelungswilligen jungen Familien sei die Lektüre dringend angeraten. Außerdem hat Dammbach nur einen Arzt, nicht Ärzte. Alternative Fakten werden also nicht nur in den Gemeinderatssitzungen präsentiert. Donald Trump lässt grüßen, von Amerika ins Dammbachtal.
Geschäftsleiter Hanakam verlässt die VG Mespelbrunn
Nach wenigen Jahren verlässt der Geschäftsleiter der VG Mespelbrunn, Herr Hanakam, zum 1. April nächsten Jahres die VG in Richtung Marktheidenfeld (Quelle: Main-Echo 21. 12. 17). Bessere berufliche Perspektiven gibt er als Grund an. Er will wohl nicht weiter den Kopf hinhalten für Sachen, die ihm andere eingebrocken. Den 100-Euro-Bescheid, in dem die Schülerbeförderung für einen 6-Jährigen abgelehnt wird, hat er sicher nicht gerne oder aus Überzeugung geschrieben. Und bei Prozessen aufzutreten zu müssen, die man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verliert, ruiniert auf Dauer auch die Karriere. Daher ist seine Entscheidung zu verstehen. Ich wünsche ihm in Marktheidenfeld alles Gute.
Für Hinweise und Informationen bin ich immer dankbar. Bitte benutzen Sie dazu die email-Adresse uprantl@spessartbilder.eu. Zuschriften und Namen werden nur nach ausdrücklicher Zustimmung veröffentlicht.
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